Chronik der Feuerwehr Resse
In Resse hat es auch schon in den Jahren vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr einen Feuerschutz gegeben. Alle männlichen Einwohner des Ortes zwischen 18 und 60 Jahren hatten wöchentlich zwei Dienststunden in der Pflichtwehr zu leisten.
Der neugegründeten Wehr stand eine von Pferden gezogene Handdruckspritze zur Verfügung, die in dem kleinen Feuerwehrgerätehaus neben dem ehemaligen Kaufmann Pagel untergebracht war. Die Handdruckspritze ist als Oldtimer noch im Besitzt der Freiwilligen Feuerwehr Resse und ist nach einer Generalüberholung im Jahre 1976 noch voll funktionsfähig.
In den Jahren 1936 - 1986 hat die Wehr zahlreiche Einsätze gehabt, bei denen mit Mut und Umsicht Menschenleben gerettet und große Sachwerte erhalten werden konnten. Durch die besondere Lage des Ortes, umgeben von Moor, Wald und Heide, hat es viele Flächenbrände gegeben. Die akute Gefahr solcher Brände besteht fast in jedem Jahr von Neuem.
Das technische Gerät und die Ausrüstung wurde ständig weiterentwickelt, geblieben aber sind die Feuerwehrmänner, die Tag und Nacht bereitstehen, um mit dem ihnen innewohnenden Pflichtgefühl und ihrer Opferbereitschaft das Hab und Gut ihrer Mitbürger zu schützen.
Begonnen hat die Brandbekämpfung mit der von vier Pferden gezogenen Handdruckspritze, die Alarmierung geschah noch mit einem Feuerhorn. Erst im Jahre 1943 konnte eine Motorspritze vom Typ TS 8 angeschafft werden. Bereits im Oktober 1943 mußte sie ihre Bewährung bei einem durch Brandbomben verursachten Großfeuer im Otterhagener Moor bestehen.
In den Kriegsjahren von 1939 bis 1943 wurde von allen Wehren das Äußerste von Mann und Gerät gefordert. Wie übermenschlich der Einsatz in jener Bombennacht gewesen sein muß, kann niemand, der nicht dabei war, nachvollziehen.
Mit dem Kriegsende brachen auch die Feuerwehren zusammen. Den Neuanfang und den Wiederaufbau des Löschwesens übernahmen vorwiegend junge Kameraden, die ihre ganze Kraft daran setzten, die Wehren wieder mit geringen Mitteln aufzubauen.
1948 konnten die ersten Grundausbildungen wieder durchgeführt werden und es fanden wieder Wettkämpfe statt.
1950 wurde Rudi Stünkel Gemeindebrandmeister in Resse. In seiner Amtszeit fiel die stürmische Entwicklung des über 900 Jahre alten Ortes. Bei seinem Amtsaustritt hatte der Ort 350 Einwohner, die in 32 Häusern lebten. Im Jahre 1986 waren es 2.000 Einwohner in 370 Häusern. Es gab damals weder Wasserleitungen noch Zisternen. Im Jahre 1956 wurde zur Verbesserung der Wasserversorgung die Zisterne im Ortskern mit 200 Kubikmeter Inhalt gebaut und es wurde eine neue TS 8 angeschafft.
Das erste Fahrzeug, ein TSF von Ford kam 1961 zum 25-jährigen Jubiläum. Bald darauf der allseits bekannte Borgward, der noch bis 1984 im Einsatz war.
Die rasante Entwicklung des Ortes und die damit gleichzeitig größer werdenden Gefahren machten den Bau eines Gerätehauses zur Unterbringung moderner Fahrzeuge notwendig. 1973 wurde das neue Gerätehaus bezogen, 1974 bekam die Wehr ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 und 1975 noch ein Tanklöschfahrzeug TLF 8.
Durch die Gebietsreform im Jahre 1974 entstand die Gemeinde Wedemark, aus den bis dahin eigenständigen Gemeindefeuerwehren wurden Ortsfeuerwehren.
15 Ortswehren schützen die Einwohner der Wedemark, eine davon ist die Stützpunktfeuerwehr Resse.
Die Aufgaben der Wehren sind mit der Technik gewachsen, neben der Brandbekämpfung wird ein großer Teil der Einsätze durch Hilfeleistungen in den verschiedensten Formen bestimmt. Die Palette reicht von Verkehrsunfällen, Wasserschäden, Wespennestern über das Wässern von Baumkulturen, Bergung von Tieren bis zu Suchaktionen nach hilflosen Personen.
Durch neue Baustoffe und durch die Verwendung von Kunststoffen in den verschiedenen Wohnbereichen sind Gefahren entstanden, die einen Einsatz ohne den Schutz der Atemwege des Feuerwehrmannes nicht mehr zugelassen. Im Jahre 1975 verfügt die Resser Feuerwehr deshalb über 4 Atemschutzgeräte, die von 13 Kameraden getragen werden dürfen. Diese Gruppe macht Extradienste, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.
Im Jahre 1986 hatte die Resser Wehr 45 aktive Kameraden und 356 fördernde Mitglieder. Dazu gehören noch 17 Alterskameraden und 17 Jugendfeuerwehrmänner, so daß die Feuerwehr Resse zun der Zeit aus insgesamt 435 Mitgliedern bestand und damit die stärkste Wehr im Landkreis war.
Aus der 1974 gegründeten Jugendwehr sind allein bis 1986 15 Kameraden in den aktiven Dienst übernommen worden.
Die neue Gemeinde hat große Anstrengungen für den Feuerschutz unternommen, wir haben immer ein offenes Ohr für unsere Wünsche gefunden, wenn sie auch wegen der angespannten, finanziellen Lage nicht immer erfüllt werden konnten. Mit Eigenleistungen und Hilfe der Gemeinde konnten wir Jugendräume im Keller der Schule und ein Klassenzimmer als Schulungsraum ausbauen. Diese Räume hatten eigene Eingänge und waren über einen separaten Weg hinter dem Gerätehaus gut zu erreichen.
Die Veranstaltungen der Feuerwehr sind ein fester Bestandteil im Leben unserer Dorfgemeinschaft, der Feuerwehrball und das Osterfeuer erfreuen sich großen Zuspruchs. Alle Feste des Ortes sind ohne die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr nicht denkbar.
Die Kameradschaft innerhalb der Wehr ist gut und wird durch gesellige Abende und alle zwei Jahre durch einen Wochenendausflug gefördert.
Zu jeder Zeit appelliert die Freiwillige Feuerwehr Resse an die männliche und auch weibliche Dorfjugend, getreu dem Vorbild der älteren Kameraden sich der Einsatzbereitschaft zur Brandbekämpfumg und dem Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr nicht zu entziehen.
Quelle: Chronik zum 50-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Resse (1986)